Donnerstag, 3. September 2015

Urlaubspost #1 The city that never sleeps - auf Krücken!

Hallo meine Lieben,

hier bin ich wieder, seit Montag im Land und heute hat die Schule wieder angefangen. Eigentlich sollte ich im Bett liegen, aber ich kann nicht schlafen, noch voll im Jetlag. Gut, ich tu auch nicht wirklich was dagegen. ;)
Aber nun zum Urlaub, 3 wöchiger Roadtrip. Ich habe beschlossen, dass ich diese drei Wochen in drei Post aufteile. Ja, dass ist viel, aber jeder der mich kennt oder zumindest ein paar Sachen auf diesem Blog gelesen hat weiß, dass ich und das kurzhalten nicht wirklich zusammen passen, von daher probiere ich es gar nicht erst. Der erste Post wird über New York sein, dann gibt es noch einen über Toronto/Niagara Falls/National Parc/Ottawa und der letzte über Montreal.

New York - ich war erst einmal da, wobei schon das eine Mal echt glücklich war. Damals war ich mit der Schule unterwegs, also meiner kanadischen, es war Ende April und das Wetter nicht das beste. Diesmal war ich mit meiner Familie im August unterwegs und das Wetter war super, manchmal sogar ein bisschen zu heiß, immer hin sind wir den ganzen Tag auf den Beinen gewesen.
Sonntag sind wir hin geflogen. In Hamburg durfte ich zusammen mit meiner Familie als erstes einsteigen, dank meiner Krücke. Und sobald ich in London ausgestiegen bin, hat da auch schon ein Rollstuhl auf mich gewartet. In New York sah es genauso aus und es kam sogar noch besser, wir haben dort zwischen verlassen des Flugzeugs und verlassen des Flughafens und eine Stunde gebraucht. Eine Stunde! Mit dem Rollstuhl wurde ich zu einer anderen Schlange geschoben, bei der keiner stand. Fingerabdrücke, Augen scannen (oder doch nur ein Bild? Ich habe mich nicht getraut zu fragen) und fertig war die Sache.
Gewohnt haben wir in Harlem, in einer Wohnung, die wir gemietet haben. Und nein, es war überhaupt nicht gefährlich und nein, ich hatte keine Angst nachts durch die Straßen zu laufen, nur um Fragen vorzubeugen. Am Sonntagabend haben wir außer essen nicht mehr viel gemacht, wir waren ziemlich ko.
Montagmorgen ging es dann nach dem Frühstück zur High Line, eine ehemalige Zugstrecke auf der Güter transportiert wurden. Heute ist es eine Art Park, in dem man einen Teil New Yorks, leicht erhoben, zu Fuß erkunden kann - und es ist wirklich zu empfehlen! Es war echt warm und mein Fuß tat irgendwann extrem weh, aber es hat sich sowas von gelohnt, die Aussicht ist unglaublich und man sich kaum vorstellen, dass all dieses Grün mitten in New York wächst.
All das hat uns wirklich hungrig gemacht, zumindest meine Schwester und mich, also machten wir uns natürlich auf die Suche und haben einen kleinen Markt gefunden, bei dem man verschiedene Sachen essen konnten. Der Hunger war schnell weg.
Danach sind die anderen in ein Museum für Amerikanische Kunst. Ich bin kein wirklicher Kunstfreak und mein Fuß hat echt weh getan, also habe ich vor der Tür das kostenlose WLAN genossen. Und kaum waren sie draußen, ging es auch schon weiter - auf zum Time Square!
Ich habe meinen Traumladen gefunden und nein, ich spreche nicht von H&M oder so, sondern von Hersheys! Es gab sogar eine Abteilung mit Reese!!! Fast hätte ich mir sogar eine orangene Reeseschlafhose geholt, aber nur fast. Und das beste? Meine Schwester und ich waren auf einem der großen Screens! Wir haben nicht mal lange warten müssen, wirklich.
Es ging dann aber auch früh wieder zurück, Jetlag sei dank. Aber früh ins Bett heißt auch früh wieder wach.

Dienstag hat es dann aber natürlich geregnet und wir kamen auf eine Idee, auf die auch viele, viele andere gekommen sind. Auf ins moma, ins museum of modern art. Wie gesagt, ich bin kein Kunstfan, aber es war trotzdem gar nicht so schlecht. Besonders gefallen hat mir die Ausstellung über die Geschichte der Dunkelhäutigen in den USA, bei der es vor allem um Rassismus und die Vertreibung aus dem Süden ging.
Ewig waren wir da und der Hunger, naja er war schon wieder da. Also los, was kleines essen und sofort wieder weiter. Shoppen, zumindest war das der Plan. Letztendlich sind wir in einem Vintagestore gelandet und hatten danach nicht mehr wirklich Zeit für was anderes. Zu Fuß sind wir dann zum Pier gelaufen, um 7pm fuhr ein Touriboot zwei Stunden lang um Manhattan, Sonnenuntergang und Nacht also eingeschlossen. Und es war wirklich schön! Grade die Freiheitsstatue war echt unglaublich, erst im Sonnenuntergang und dann beleuchtet in der Dunkelheit. Gegen 9pm war die Fahrt vorbei und nachdem wir noch eine Kleinigkeit gegessen hatten, ging es zurück.

Mittwoch war dann was anderes, also vom Programm her. Wir haben uns zum 9/11 Tribute Center aufgemacht und wenn ich nur drüber nachdenke, habe ich eine Gänsehaut. Das Tribute Center wurde von Betroffenen aufgebaut und wird auch von ihnen weiter geführt. Betroffene meint Menschen, die in den Türmen waren, die dort jemanden verloren haben, die es gesehen haben und sogenannte First Responders, also Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte. Diese machen auch regelmäßig Touren. Auch wir haben an so einer Führung teilgenommen, gemacht von einer Frau, die ihren Bruder verloren hat und einem Feuerwehrmann, der Familien informiert und unterstützt hat.
Das Memorial ist echt beeindruckend, ein riesiger Wasserfall mit noch einem Wasserfall drinnen - nur schwer zu beschreiben. Am Rand sind die Namen aller Opfer eingraviert, man konnte sogar Freunde nebeneinander eingravieren lassen! Tränen blieben nicht aus.
Völlig geschafft - und um etwas Abstand zu schaffen - haben wir eine Pause gemacht. Der Plan war daraufhin zur Freiheitsstatue zu fahren, aber das haben wir letztlich doch nicht gemacht, da wir um 7pm am Rockefellercenter sein mussten, wir hatten Karten für den Aufstieg. Die Schlange war aber so lang, dass wir es nicht geschafft hätten. Bevor wir zum Rockefeller Center gefahren sind, ging es aber doch noch wohin. Zum Central Park und picknicken. Dann aber ging es zum Top of the Rock, um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten. Die Sterne haben wir dann versucht vom Time Square aus zu beobachten. Hat natürlich nicht geklappt, wer hätte das gedacht. ;) Was ich zu sagen versuche ist, dass wir nachts auf dem Times Square waren und ich muss ja zugeben, dass ich das deutlich schöner finde. 

Der Donnerstag fing früh an, sehr früh. Um 4.30 Uhr. Um 5.00 Uhr sind Papa und ich los zur anderen Seite der Brooklyn Bridge, also runter von der Manhattan Island, um den Sonnenaufgang zu sehen. Nach all den Sonnenuntergängen eine willkommene Abwechslung und obwohl ich so unglaublich müde war, war es wunderschön! Danach sind wir im Morgenlicht über die Brooklyn Bridge zurückgelaufen - und wurden von unzähligen Joggern überholt. Ich sags euch, da muss man vorher irgendwo üben, damit man sich da bloß nicht blamiert.
Geplant war dann ein Frühstück irgendwo in Chinatown oder Little Italy. Geplant. Aber um 8,00 Uhr morgens konnten wir keinen offenen Frühstücksladen gefunden, also gings zurück auf den Broadway und da haben wir dann auch ziemlich schnell Bagels gefunden. Der nächste geplante Punkt, mit meiner Schwester und meiner Mutter treffen und auf zur Freiheitsstatue fahren, hat geklappt. Ellis Island wurde ausgelassen, meine Füße taten zum umfallen weh und auch die Laune war nicht mehr die beste. Also sind meine Mutter und ich nach Hause und mein Papa und meine Schwester sind noch ein bisschen länger unterwegs gewesen. Es wurden nur noch Taschen gepackt und gegessen, Tag vorbei.

Alles in allem waren die fünf Tage ein voller Erfolg. Gut, nicht, wenn es um meinen Fuß geht, der tat unglaublich weh, aber ist ja auch kein Wunder. Frisch verletzt und kein schonen hilft nicht bei der Heilung. Genossen haben ich aber trotzdem und wieder einmal ist der Funke übergesprungen. Ich liebe einfach Großstädte und New York ist eine Stadt, die niemals schläft. Falls ich je in meinem Leben reich werden sollte, dann werde ich zumindest ein paar Jahre in New York leben. Es ist einfach unglaublich schön, auf seine eigene Art und Weise.

Let's go guys!

Auf der High Line

Ja, auch das ist auf der High Line

Times Square!

Kinda busy

Ohh die Krücken, irgendwann wurde ich echt genervt! 

In dem Rollstuhl durchs moma - ein Abenteuer! 

Rockefeller Plaza - da wo sonst der Weihnachtsbaum steht und Schlittschuhgelaufen wird.

Manhattan Skyline vom Boot aus...

... und dann auch noch die Freiheitsstatue...

... und die Brooklyn Bridge...

... und nochmal die Skyline!


Der Peace-Tower, da wo vorher die World Trade Center standen

Das Memorial, bestehend aus den zwei Wasserfällen und den Namen der Opfer
An dem Geburtstag wird eine Rose zum Namen gesteckt.

Das Empire State Building vom Top of the Rock aus.

Mein Traum, bei Nacht! :D

Fifth Avenue leer! Wir haben auf der Straße getanzt! :D Der Grund war leider nicht so schön, ein Autounfall und bald sind die ersten Autos doch wieder über die Straße gerast - Abkürzungen. Aber der Moment war super :D

Die Freiheitsstatue

Grand Central Station!

Den Sonnenaufgang genießen!

Das war dann wie zu erwarten ein etwas langer Post und ich hätte noch so viel mehr schreiben können! Mal gucken, wann ich es schaffe den zweiten Post zu schreiben, ich hoffe auf bald, aber der Alltag hat mich schon wieder eingeholt. 

Vielen Dank fürs Durchhalten! :D 

Liebste Grüße einer immer-noch-seelisch-im-Urlaub-seiende,

Mara <3

1 Kommentar:

  1. Ich wollte gerade schreiben "WAS ZUR HÖLLE IST MIT DEINEM FUß PASSIERT?" Dann habe ich den Post darunter auch noch gelesen :D Respekt, dass du auf Krücken durh NYC bist! Aber wer lässt sich schon so einen Urlaub entgehen...♥
    Liebe Grüße!

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